Frauen*streikdemo in Kaiserslautern

 In Allgemein, Politik, Was tun!

Der internationale Frauen*kampftag am 8.März hat eine lange Geschichte, schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts gehen an diesem Tag Frauen* auf die Straße. Zu Beginn war das Frauenwahlrecht Kernforderung der feministischen Bewegung.

„Dieser internationale Frauentag ist die wichtigste Kundgebung für das Frauenwahlrecht gewesen, welche die Geschichte der Bewegung für die Emanzipation des weiblichen Geschlechts bis heute verzeichnen kann“ – Clara Zetkin, Frauenrechtlerin und Sozialistin, 1911

Warum also heute noch auf die Straße gehen, 100 Jahre nach der Einführung des Frauenwahlrechts? Ist nicht schon alles erreicht, was zu erreichen wäre?

Eine Frage, die zu beantworten den rund 70 Demonstrierenden in der Innenstadt von Kaiserslautern, recht leicht fallen würde. Nein, auch wenn Frauen heute wählen dürfen und auf vielen rechtlichen Ebenen Männern gleichgestellt sind, ist unsere Gesellschaft durchzogen von patriarchalen Denk- und Handlungsmustern. Noch immer verdienen Frauen* weniger als Männer und leisten den Großteil der unbezahlten Care Arbeit. Noch immer reproduziert diese Gesellschaft eine Norm, die weit davon entfernt ist, Frauen* eine gleichberechtigte Rolle als handelndes Subjekt einzuräumen. Stattdessen gehört sexuelle Belästigung zum Alltag vieler Frauen*, jede dritte Frau* in Europa hat als Erwachsene körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt, wurde also geschlagen, getreten, geohrfeigt, begrapscht, genötigt oder zum Sex gezwungen.

Wir sind weit entfernt von einer Gesellschaftsform, welche die Adjektive ‚fair, gleichberechtigt und gewaltlos‘ verdient hätte.

Deshalb sind wir, „Was tun! Speyer“, gestern zusammen mit Tausenden weltweit auf die Straße gegangen, um für eine Welt einzustehen, in der jede frei über ihren Körper entscheiden kann, in der sich keine mehr rechtfertigen muss abzutreiben, in der jede gleichberechtigt Subjekt ist.

Wir bedanken uns bei unseren Freund_innen aus Kaiserslautern für die tolle Organisation, bis zum nächsten Jahr!

/// Erklärung zur Schreibweise ‚Frauen*‘: Wir möchten darauf aufmerksam machen, dass wir mit ‚Frauen*‘ alle Menschen meinen, die sich selbst als Frau definieren und nicht nur die, die bei der Geburt dieses Geschlecht zugewiesen bekommen haben oder von der Gesellschaft als Frau wahrgenommen werden. Unser feministischer Kampf ist für alle Geschlechter!

Unsere Körper, unsere Regeln!
Weg mit §218 und §219 StGB!

Für den Feminismus!

was tun! 09.03.19

 

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