Punktgleich beim CSD Mannheim 2014

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Beitrag von Jan

Der Christopher Street Day (oder auch CSD) ist das wohl bekannteste Event in der queeren Szene. Grund genug für unsere Fachschaft, am sehr sonnigen und verschwitzten Samstag, den 09.08.2014, mit dem Zug nach Mannheim zu fahren. Beste Voraussetzungen, um mich in eine heiße Korsage zu quetschen, und das alles ohne Klimaanlage. Aber wer schön sein will, muss bekanntlich leiden – und offensichtlich auch aufhören, zu atmen.

Die Gefährten, ich inbegriffen, fielen mit ihrem teilweise queeren Äußeren auch nur ganz minimal auf, was nicht weiterhin verwunderlich bei einer solch aufgeklärten und weltoffenen Metropole wie Speyer ist. Nach 30 Minuten Zugfahrt erreichten wir endlich besagte Großstadt Mannheim. Schon außerhalb des Hauptbahnhofs war vereinzelt zu erkennen, dass hier heute die Regenbogenflagge gehisst werden und sich eine Korsage bei knappen 30°C wohl eher suboptimal auf die Körperbelüftung auswirken würde.

Zu Fuß ging es dann weiter Richtung Paradeplatz, wo die CSD-Parade stattfinden sollte. Ich persönlich wollte nur die heißen Dragqueens mit ihren sexy Perücken bewundern. Umso erstaunter war ich, als diverse Parteiwagen die Parade zierten. Auf der einen Seite erfreuten wir uns an den fabulösen Dragqueens in ihren Glitzerdresses und an den heißen Leuten, die Flyer und Kondome in die jubelnde Menge warfen. Andererseits waren wir allerdings auch den Gefahren des CDU-Paradewagens ausgeliefert – dieser schoss mit einer Wasserspritzpistole auf die Menschenmenge. Aber keine Angst, mein Make-up war den ganzen Tag über standhaft und der Rest des Körpers ist sowieso nur Nebensache.

Noch schnell den Lippenstift nachgezogen und dann marschierten wir auch schon den Paradewagen hinterher in die Richtung der Infostände des CSDs. Neben veganen Keksen und Regenbogenkrawatten gab es hier auch Informationen über diverse Themen, wie z.B. die Sexuelle Vielfalt- oder Psychologische Lesben- und Schwulenberatung.

So schön es auch war, so gegen 17:00 Uhr machten wir uns dann allmählich doch auf den Heimweg. Meine Ballerinas schnitten auch schon seit einigen Stunden meinen Fuß. Auf unserer Rückfahrt erfreuten wir uns an der Stimmung eines Junggesellenabschieds und durften sogar auf dem T-Shirt des zukünftigen Bräutigams unterschreiben.

Wir haben an diesem Tag viel erlebt und gesehen. Doch wenn ich eines gelernt habe, dann das: Nie wieder wasserfeste Schminke benutzen, wenn man keine Abschminktücher besitzt.

Jan

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